Malerei - Zeichnung - Plastik in der Galerie im Ersten Stock
Vom 17. Mai bis zum 8. Juli 2012
Eröffnung am Donnerstag, dem 17. Mai 2012 um 19.30 Uhr in der Galerie im Ersten Stock, Marktstraße 1.
Das Gespräch mit Walter Libuda führt Rainer Schulze. Eintritt frei!
Walter Libuda, der immer wieder parallel an Ölbildern, Zeichnungen und dreidimensionalen Werken arbeitet, die seine Vielseitigkeit, Intensität und Erfindungsgabe belegen, wobei Figürliches und Abstraktes durchaus nebeneinander stattfinden können, ist kein Künstler, der sich auf schnelle, genialische Weise mit dem Erlangten zufrieden gibt. Typisch für den Werkprozess ist eine langwierige Malmethode, bei der er Schicht um Schicht auf die Leinwand bringt, dabei auch immer wieder innehält, Schichten eleminiert, um die Bilder dann, manchmal erst nach Jahren, weiter zu bearbeiten.
Man gewinnt bei Libudas Malerei den Eindruck, als gehe es von der Oberfläche hinunter in eine unbestimmbare Tiefe – es ist ein langer und langsamer Weg. Das so entsteht, erscheint wie konstruiert und gebaut, wirkt sperrig, verzerrt und hat doch Rhythmus und Schwung, besteht im Eigenen und besticht durch kryptische Verschlossenheit und eine geradezu rabiate Schönheit.
Libudas in sich geschlossene und in sich verschlossene Bildwelten beziehen ihre Spannung aus der Ambivalenz von formal stimmiger Komposition und dem bildnerischen Inhalt, der sich der Sinn-und Existenzfrage annimmt. Man könnte diese Malerei als klassisch - modern, geradezu traditionalistisch bezeichnen, doch vor allem erscheint sie in ihrer Haltung ehrlich und glaubwürdig, allein deshalb, weil ihr Produzent seinen Weg seit vielen Jahren konsequent weitergeht. Im Grunde handelt es sich bei dieser Kunst, die eine eigenständige und im positiven Wortsinn eigensinnige Position einnimmt, um eine existenzialistische Kunst.
Mit seinen Themen beschreibt Libuda aus einer Perspektive der Distanz unsere Existenz als Tragikkomödie, als grotesk-irrationales und doch seltsam schönes und fantastisches Geschehen, dem er in unverwechselbarer Form Ausdruck und Präsenz zu verleihen weiß und dabei konstatiert, dass das Dasein des Individuums das eines einsamen Außenseiters ist. Walter Libudas Kunst fußt in der Romantik... (Peter Funken 2009)
Walter Libuda
1950 geboren in Zechau-Leesen
1973-79 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Meisterschüler bei Bernhard Heisig
1979-85 Assistent an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
seit 1985 lebt und arbeitet er in Berlin
seit 1979 zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen
seit 1985 vertreten auf Internationalen Kunstmessen
seit 1991 Mitglied des Künstlerverbandes Neue Gruppe München, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes
seit 1998 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste
1999 Thieler-Preis der Berlinischen Galerie, Gerhard-Altenbourg-Preis des Lindenau-Museums Altenburg
seit 2004 lebt und arbeitet er in Schildow bei Berlin
Zur Homepage Walter Libuda: http://www.walterlibuda.de